St. Andreas Katholische Kirchengemeinde Cloppenburg

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Hermann Olberding

CHORLEITER

GRUNDSCHULREKTOR

BRÜCKENBAUER

Hermann Olberding wurde am 26. März 1923 in Bakum, Kreis Vechta, als jüngstes von 4 Kindern in eine Familie geboren, die im Volksmund den bezeichnenden Namen „die Singers“ hatte. Seine Schulzeit war von musikalischen Aktivitäten geprägt, aber auch von den Auseinandersetzungen zwischen dem nationalsozialistischen System und seinen persönlichen Überzeugungen. Den Verbleib auf der Schule verdankte er seinen herausragenden sportlichen Leistungen – er war zu seiner Zeit der beste Sportler des Gymnasiums Antonianum in Vechta. Nach dem Abitur wurde er als Soldat eingezogen und kehrte schwer verwundet aus dem Krieg zurück. Seinen eigentlichen Berufswusch, ein Medizinstudium aufzunehmen, musste er aufgeben. Stattdessen entschied er sich für ein Studium an der Pädagogischen Akademie in Vechta. Es folgte 1947 sein erster Einsatz in Bühren. Hier gründete er den ersten Kinderchor im Oldenburger Land. Die Leidenschaft für die Musik ließ ihn nicht mehr los.

Einige Jahre unterrichtete er an der St. Andreasschule in Cloppenburg, bevor er 1958 im Alter von 35 Jahren zum Rektor der Wallschule berufen wurde, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Während seiner Amtszeit prägte er durch seine Persönlichkeit das Gesicht der Schule. Er betrachtete diese Aufgabe als eine Herausforderung, eine christliche und von Musik geprägte Schule zu gestalten. Darüber hinaus engagierte er sich ehrenamtlich in „seiner“ Pfarrgemeinde St. Josef (40 Jahre leitete er den Kirchenchor St. Josef), in verschiedenen Vereinen innerhalb und außerhalb der Stadt Cloppenburg sowie als Kreisjugendpfleger.

1951 gründete er den Cloppenburger Kinderchor, über 40 Jahre lang begeisterte er viele Kinder und Jugendliche für die Musik, für friedliches Zusammenleben in der Gemeinschaft und persönlichen Einsatz.

In Kenntnis des hohen Leistungsstandes des Chores (12 Schallplattenproduktionen, sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehauftritte) wurden Beziehungen zu anderen Ländern geknüpft. Die Kontakte zu ausländischen Kinderchören mit Besuchen und Gegenbesuchen in den Niederlanden und Dänemark, in Schweden und Norwegen, in Österreich und Ungarn, in Israel und Italien, in ganz besonderem Maße in Frankreich, bedeuteten aktive und sehr wirksame Friedenspolitik und einen Beitrag zur Völkerverständigung. Für Hermann Olberding war dies ein Herzensanliegen.

Aber auch die „leisen Auftritte“ des Cloppenburger Kinderchores im Krankenhaus, Altenheim o.ä. entsprachen der Lebensphilosophie von Hermann Olberding. Auf diese Art und Weise wollte er den Menschen Freude bereiten.

1951 heiratete er Anneliese Schweter aus Münster, mit der er über 50 glückliche Jahre verbrachte und die seine vielfältigen Ideen mittrug und aktiv unterstützte. 5 Kinder gingen aus dieser Ehe hervor, denen seine ganze Liebe und Fürsorge galt. Stolz sah er die Familie wachsen, große Freude schenkten ihm die 13 Enkelkinder.

Wie sehr Hermann Olberding und seiner Familie Chorgesang und Musik am Herzen lagen, fand Ausdruck in der 2004 gegründeten Stiftung „Singen mit Kindern im Landkreis Cloppenburg“, die von seinen Kindern ins Leben gerufen wurde, um das Lebenswerk der Eltern dauerhaft zu sichern. Vorrangiges Ziel dieser „Investition in die Zukunft“ ist die Förderung des Singens von Erwachsenen mit Kindern sowie der Erhalt und die Wiederbelebung der Kultur des Singens.

Vielfach geehrt und ausgezeichnet verstarb Hermann Olberding am 17. Mai 2006.

Text und Bild: Familie Olberding