„Freedom“ = Freiheit war das Leitthema des Abends. Der Abend begann mit einem Video von Marius Müller-Westernhagen, der seinen Titel „Freiheit“ in den 90er Jahren mit großem Erfolg in Deutschland veröffentlichte und oft auf großen Bühnen performte. „Freiheit ist das Einzige, was zählt“, so endet der Song. Günter Kannen unterstrich diese Aussage durch einen Auszug aus dem alttestamentlichen Buch „Exodus“. Gott ist genau der, der die Israeliten aus der Unfreiheit und der Sklaverei in die Freiheit führt. Diese Glaubenserfahrung zieht sich durch das gesamte Alte Testament.
Erfahrungen von Freiheit in der Bibel konnten die gut zwanzig Teilnehmer des Abends in verschiedenen Workshops machen. Im Bibliodrama, angeleitet von Pastoralreferent Manfred Quatmann, spielten die Teilnehmer für eine Stunde Rollen aus Johannes 6,60ff. In diesem Abschnitt geht es darum, dass sich Jünger von Jesus zurückziehen, weil sie seine Botschaft nicht mehr verstehen. Es folgt ein Gespräch zwischen Jesus und denen, die noch bleiben: Wer mochte, konnte die Rolle von Petrus, von den Jüngern, die gehen, von Judas oder sogar von Gott, dem Vater, einnehmen. Spannend war der Dialog zwischen Manfred Quatmann und den Rollenspielern: „Merkst du, dass Jesus hier in Mitte ist und dich anschaut?“ Diese Frage brachte viele Teilnehmer zum Nachdenken. „Die Bibel ist voll von Freiheitsgeschichten“, meinte Quatmann. Andere Methoden, das Bibelteilen und der Biblolog, boten Gelegenheit, sich dem Thema „Freiheit“ mit frischen Methoden zu nähern.
Kirchenmusiker Nikolas Bäumer sang mit Hilfe seiner Workshopteilnehmer neue geistliche Lieder, die den Gedanken von Freiheit, weiten Räumen, von Gottes liebendem Blick und dem rettenden Gott ausdrückten. Ganz offensichtlich klappt Singen auch mit einer Gruppe von vier Sängerinnen und Sängern.
Am Schluss des Bibelabends standen Auszüge aus dem Film „Von Menschen und Göttern“. Der Film erzählt die wahre Geschichte von neun Trappisten, die in Algerien in einem Kloster leben. Zunächst ist ihr Leben geprägt von gutem Auskommen mit den Einheimischen. Dann bedrängt sie ein Trupp Islamisten. Es wird Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Sollen die Mönche in Algerien bleiben oder zurück nach Frankreich gehen? Sie entscheiden sich in großer Gelassenheit und Freiheit, zu bleiben. „Hier ist der Ort, wo ich mich für die Menschen hier einsetzen soll“, meint einer von ihnen. Kurz nach dem letzten gemeinsamen Abendmahl werden die Mönche umgebracht.
Nach einem Gespräch über den Film endete der Abend mit einem Lied, das folgende Zeile enthält: „Hier sind wir, Gott, nimm du uns auf und gib den Gedanken freien Lauf. Mach du uns Flügel, mach uns leicht, damit dich unser Herz erreicht“.
Thomas Gehlenborg
Pressemeldung
10. Februar 2020
Wen juckt die Bibel denn noch?
Bibelabend in der Cloppenburger Jugendkirche
Ein alter und dicker Schinken ist die Bibel. Keine Frage. Das stimmt. Viele Menschen haben dieses Glaubensbuch in ihrem Schrank stehen, aber kaum jemand beschäftigt sich mit dem, was darin steht und erst recht nicht damit, was dieser „dicke Schinken“ für ihr eigenes Leben bedeuten könnte. Im Zuge des „Memory-Jahres“ in der Kirchengemeinde St. Andreas gab es in der St. Josef Kirche, seit 2018 Jugendkirche, am vergangenen Freitag einen Bibelabend. Vorbereitet hatte ihn ein fünfköpfiges Team.


