"Das war mal was, da konnte ich gut mitgehen" - war eine von vielen Rückmeldungen zur diesjährigen Prozession. Sie war anders, so viel kann man sagen.

Schon für 2020 so geplant und wegen der Pandemie verschoben, verlief der Weg nach der Messe in St. Andreas schon mal anders als bisher.

Der erste Altar beim Krankenhaus nahm alle die Menschen in den Blick, die dort behandelt werden müssen. Dazu gehören Leid und auch der Tod.

Außerdem galt das Gebet den Pflegenden im St. Josefs-Hospital. Neu und ökumenisch war der Besuch der Prozession auf der Wiese neben der evangelischen Kirche.

Pastor Andreas Pauly erinnerte im Gebet an die vielen Beleidigungen, die beide Konfessionen der jeweils anderen in den letzten Jahrhunderten angetan haben.

Der gemeinsame Glaubensweg sei aber bereits seit langem beschritten. Pauly nahm am letzten Wegabschnitt unter dem Baldachin mit dem evangelischen Lektionar teil.

Das ist das Buch mit den biblischen Lesungen, das bei Gottesdiensten benutzt wird.

Der zweite Altar beim St. Pius-Stift machte sinnnenfällig durch die Monstranz und das evangelische Lektionar sehr deutlich, wo die Berufungen katholischer und evangelischer Christen liegen: im lebendigen Leben der Sakramente und im Wort Gottes.

Schön, dass beide Konfessionen voneinander gelernt haben in den vergangenen Jahrzehnten und dass wir mehr Brüder und Schwestern geworden sind.

Zum Abschluss der Prozession kamen auch die Kommunionkinder mit ihren Familien hinzu.

Thomas Gehlenborg